Vereinsreise vom 19./20. September 2009

Bericht von Sonja Epprecht

"Saira per Saira": Findige Köpfe hatten schon im voraus geahnt, wohin unsere diesjährige Vereinsreise führen würde. Die freudige Erwartung wurde dadurch jedoch nicht geschmälert.....

Bei hochnebelartiger Bewölkung startet unsere 20-köpfige Reisegruppe am Samstag um 7 Uhr im komfortablen Reisecar der Firma Sägesser in östliche Richtung. Aha, die Fahrt ins Blaue führt nicht in die Westschweiz; das war schon mal auszuschliessen! Also doch........? Lassen wir uns überraschen!

Nun ja, die Fahrt gen Osten via Zürich/West-Ring hatten wohl noch wenige von uns vorher erlebt. Eine wirklich imposante Tunnel-Welt lässt die Stadt Zürich einfach links liegen, was eine ungeheure Verringerung der Reisezeit zur Folge hat.

Da, über dem Zürichsee lichtet sich der Hochnebel, und die Sonne zaubert gleissende Lichtflecken auf das Wasser. Entgegen aller Befürchtungen hat Petrus uns also doch als Engel erkannt! Gebührender Dank sei ihm zuteil!

Ein erster "Bisli"- und Kaffehalt wird uns in der Autobahn-Raststätte über dem Walensee gewährt. Dann geniessen wir die Weiterfahrt nach Landquart – Davos – über den Flüelapass und siehe da: über den Ofenpass hinunter ins Münstertal, souverän gemeistert von unserem Chauffeur Heinz! Nun muss unsere Reise-Organisatorin, Teres Bieri, Farbe bekennen: Saira per Saira im Val Müstair! Sie kommt nun richtig in Fahrt, zumal sie schon oft in dieser Gegend weilte und mit Land und Leuten bestens vertraut ist. So kommen wir in den Genuss wertvoller Informationen, so u.a., dass einem Bartgeierpaar die Aufzucht eines Jungtiers in der Region Ofenpass geglückt ist. Ob uns das eine oder andere Viech um die Ohren flattern wird? Auf Unterländer sind sie allerdings wohl kaum erpicht!

Es ist gegen 1 Uhr, als wir in Valchava eintreffen und gleich unsere Zimmer im wunderschönen, gepflegten Hotel Central beziehen können. Wir werden anschliessend mit einem herrlich frischen "Grünfutter"-Teller verwöhnt; ein Stück Nusstorte stimmt uns auf die Umgebung ein.

Und schon wartet auf uns die nächste Überraschung: der Besuch des Benediktinerinnen-Klosters St. Johann in Müstair, das mit dem Label des europäischen Kulturerbes ausgezeichnet wurde. Hannelore, die zeitweilige "Schlummermutter" von Teres, übernimmt die Führung unserer Gruppe und bringt uns mit ihrem profunden Wissen die bewegte Geschichte des Klosters, die bis ins 9.

Jahrhundert zurückgeht, näher. Auf dem Rückweg haben wir die Möglichkeit, in Sta. Maria die "Muglin Mall", eine noch funktionierende Mühle, zu besuchen. Dem Antrieb des Wasserrades muss mangels genügendem Wasser manuell etwas nachgeholfen werden. Greift da der gute Petrus ein, indem er nachzuweisen versucht, dass er noch etwas Wasser vorrätig hat? Es regnet nämlich! Ganz Verwegene trotzen dem Regen, indem sie zu Fuss zum Hotel zurückmarschieren. Dort erwartet uns ein besonderes Nachtessen: Münstertaler Spezialitäten wie Pizokels, Capuns und Maluns mit Apfelmus.

Und dann der Clou: Teres hat den Gemischten Chor aus dem Münstertal engagiert, um mit uns gemeinsam und ungezwungen zu singen. Und dieses Unterfangen gelingt zur Freude aller Beteiligten. Wie heisst es doch so schön? "Wo man singt, da lass Dich ruhig nieder, böse Menschen kennen keine Lieder!" Was wir kennen, z.B. Saira per Saira (!), singen wir gemeinsam, anderes separat aus den jeweiligen Repertoires. Es scheinen alle glücklich.

Chasper, seines Zeichens Kirchgemeindepräsident und Lehrer, stösst zu uns und unterbreitet den Vorschlag, wir könnten doch am folgenden Tag anlässlich eines Gottesdienstes mit Taufe singen. Wir sagen zu, und so finden wir uns am sommerlich-warmen Sonntag, nach einem reichlich genossenen Hotel-Frühstück, um 10 Uhr in der kleinen Kirche in Tschierv ein. Es ist etwas eng auf der kleinen Empore, doch unser absichtlich etwas zurückhaltend gesungenes "Plovi" und "Sia hamba" klingt gut und bringt den Gottesdienstbesuchern eine freudige Überraschung. Im Anschluss wird uns ein Apéro offeriert. 

Dann aber müssen wir uns auf die Socken, bzw. die Pneus machen. Zurück über den Ofenpass schwenkt unser Car bei Zernez ins Ober–Engadin ein, mit Ziel St. Moritz. Dort bleibt uns etwas Zeit für eine Mahlzeit und/oder einen Spaziergang um den See. Die Bise vergegenwärtigt uns den Unterschied zu den warmen Temperaturen bei unserer Abreise im Münstertal.

Die Rückreise in die heimatlichen Gefilde führt über den Julier und Chur nach Walenstadt, wo wir im Gartenrestaurant des Hotels Seehof, den Sonnenuntergang im Blickfeld, noch ein bisschen "ausplampen" können. Als Dank für die angenehme und reibungslos beherrschte Fahrt erhält unser Chauffeur Heinz im Car noch ein ganz persönliches "Ständchen". 

Teres, es war toll!! Ein ganz herzliches Dankeschön für die vielen Überraschungen!








Fotos von Johannes Berchtold

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